Happy Birthday Manroof
Manroof wird dieses Jahr 25 Jahre alt. Ein guter Grund, mit Firmengründer Jacques von Mandach einen Blick zurückzuwerfen.
Manroof wird am 24. Dezember 2024 auf den Tag genau 25 Jahre alt. Sage und schreibe ein ganzes Vierteljahrhundert. Gemeinsam mit dem Firmengründer Jacques von Mandach werfen wir zum 25-jährigen Jubiläum einen Blick zurück, über die Anfänge von Manroof bis heute.
Jacques, du bist Anfang der 90er-Jahre mit deiner selbst entworfenen und produzierten Tasche «Jungle Jack» das erste Mal in Berührung mit der Textilbranche in der Schweiz gekommen.
Wusstest du damals schon, dass du in dieser Branche Fuss fassen möchtest?
Nein, nicht wirklich. Da ich meine Kindheit in Brasilien verbracht hatte, wollte ich gerne etwas aus diesem Land mit in die Schweiz bringen, was sich gut verkauft. Bei meinen ersten Gehversuchen mit dem Handeln von den Produkten wurde mir aber schnell klar, dass meine Kunden oftmals mehr über diese Bescheid wussten, als ich selber. Diese Informationsasymmetrie habe ich als Nachteil empfunden und wollte ich ändern. Aus diesem Grund nahm ich mir vor, beim nächsten Mal etwas zu verkaufen, womit ich mich bestens auskenne.
Durch Zufall habe ich dann in Rio de Janeiro einen Hersteller von Rucksäcken kennengelernt. Dieser hat mich so begeistert, dass ich noch
gleich vor Ort für damals USD 500.- Taschen-Muster gekauft habe – die Kult-Tasche «Jungle Jack» («Jungle» von Brasilien, wo ich aufgewachsen bin und «Jack» von meinem Namen Jacques) war geboren.
Die Tasche habe ich anschliessend meinen Kommilitonen verkauft, später dann auch dem Studentenladen der Uni Zürich und diversen Kleiderläden in der Schweiz. Mit der Zeit wollten die Kunden, viele davon Snowboardshops, vermehrt ihr Logo auf die Tasche gestickt haben, das hat sich auch auf Caps und T-Shirts ausgeweitet. So hat alles angefangen und ich bin in die Textil- und schliesslich in die Werbeartikelbranche reingerutscht.
Am 24. Dezember 1999 hast du Manroof gegründet – also vor rund einem Vierteljahrhundert.
Wie kam es dazu und warum genau an diesem speziellen Datum?
In der zweiten Hälfte der 90er Jahre haben vor allem Kleidershops in der Schweiz bei mir zunehmend Merchandise-Artikel angefragt. Einige Snowboard- und Hip-Hop Shops begannen bei «Jungle Jack» ganze Kollektionen, inklusive Jeans, Caps, T-Shirts, Hoodies und Taschen, zu bestellen. Es lag auf der Hand, die Merchandise Produkte mit einem
anderen Firmennamen anzubieten, da «Jungle Jack» bereits für die Taschenmarke besetzt war. Von da an war klar, dass ich einen neuen Firmennamen benötigte. Am 24.12.1999 habe ich deshalb Manroof gegründet. Das Datum ist eher Zufall und es war nicht geplant, dass es genau auf Heiligabend fällt.
Wie waren die Anfänge bei Manroof, kannst du ein bisschen davon erzählen?
1999 wohnte ich in Zürich im 3. Stock an der Wehntalerstr. 5 , in einer 2er-WG, und hatte im Dachstock meine Firma. Ein paar Tische, ein PC, eine Nähmaschine – das war alles. Obwohl ich noch Student an der Uni Zürich war, hatte ich bereits einen kleinen Kundenstamm.
Im Jahr 2000 lieh ich mir Geld von meinem Vater und kaufte mir damit meine erste 1-Kopf-Stickmaschine. Diese verkaufte ich aber schnell wieder – Sticken war zwar eine schöne Sache, aber aus betriebswirtschaftlicher Sicht machte es damals keinen Sinn. Im selben Jahr hatte ich meinen ersten Angestellten und zog vom Dach- ins Erdgeschoss desselben Hauses, da mehr Platz benötigt wurde. Mit einem weiteren Jahr kamen weitere Mitarbeitende dazu, unter anderem Rémy (Anm. d. Red. – Rémy Foong, heute Stv. Geschäftsleiter). Im Vergleich zu heute lief damals noch vieles sehr «freestylemässig» ab.
Mir war klar, dass ich nicht einfach nur weitere T-Shirts anbieten wollte, sondern auch innovativere Produkte. Durch Zufall bin ich bei einer Ferienreise in Kuba auf Lanyards gestossen, ein Produkt, das ich in der Schweiz und Europa noch nie gesehen hatte. Ich war begeistert und habe schnell das Potenzial von diesem Artikel erkannt. Daraufhin hatte ich mich entschieden, bei der neugegründete Firma Manroof ausschliesslich Lanyards anzubieten. In der ersten Manroof-Broschüre und auf der ersten Manroof-Website (im 2001) waren deshalb auch nur Lanyards zu finden.
Den Durchbruch hatte Manroof damals schliesslich, als die Fluglinie Swiss bei einem Wettbewerb in der Gratiszeitung 20 Minuten ein Angebot hatte, bei welchem man für CHF 10.- einen Lanyard bestellen konnte. Das Telefon klingelte den ganzen Tag durchgehend.
Was waren deine Visionen von Manroof, und inwiefern decken sich diese mit dem heutigen Stand?
Schon Ende 1999 hatte ich die Erfahrung gemacht, dass es wichtig war, etwas anzubieten, was andere nicht haben und das gleichzeitig auch eine grosse Nachfrage hat. Ich hatte gelernt, Produkte auf die Marktfähigkeit zu testen. Ich sah und sehe heute, wie Märkte leben – Produkte kommen und gehen. Man muss sich differenzieren. Es gibt
immer wieder neue Chancen. Als Unternehmer habe ich auf unterschiedlichste Weise Erfahrungen gesammelt. Wie komme ich zu meiner Ware und wie verkauft man und wie preist man Artikel an? Wie findet man seine Kundschaft und wickelt ein Geschäft ab? All das und noch vieles mehr waren Fragen, denen ich nachgegangen bin.
Welche Situationen und Momente in den letzten 25 Jahren sind dir besonders in Erinnerung geblieben? Und warum?
Vor vielen Jahren hatten wir eine grosse Lieferung von Lanyards mit individuell beschrifteten Namen aus China erhalten. Mit Schrecken haben wir dann festgestellt, dass alle Namen mit Buchstaben “a” stattdessen
den Umlaut “ä” enthielten. Der Drucker in China meinte, bei uns schreibe man alle “a” als “ä”. Die Verblüffung war dementsprechend gross, als wir die Ware in den Händen hielten.
Wie schafft man es, 25 Jahre erfolgreich eine Firma zu führen?
Das Wichtigste ist, dass man Freude an der Arbeit hat und gute Mitarbeitende. Gleichzeitig habe ich versucht, immer neue und attraktive Produkte zu finden. Wir haben immer geschaut, dass wir uns genug differenzieren und eine Nasenlänge der Konkurrenz voraus sind.
Ehrlich gesagt finde ich aber nicht, dass ich 25 Jahre lang erfolgreich war. Ich hatte und habe immer das Gefühl, nicht wirklich erfolgreich zu sein. Das ist kein Witz. Ich finde, es gibt immer etwas, was wir noch besser machen können.
Gibt es rückblickend Dinge, die du anders machen würdest? Was ist dein Learning daraus/was nimmst du davon mit?
Ja, ich habe viele Dinge gemacht, die ich mit meinem heutigen Wissen anders machen würde. Vieles war auch einfach Try and Error und manch gute Entscheidung entstand aus den Learnings von vorangegangenen
Fehlern. Mit der Zeit hat man mehr Erfahrung in gewissen Dingen, aber man lernt nie aus.
Wo siehst du Manroof in den nächsten paar Jahren?
Ich sehe Manroof als Firma im Werbeartikelmarkt, die in Punkto Design und auch Nachhaltigkeit führend ist. Wir wollen nicht die grössten der Schweiz sein, aber uns noch besser aufstellen (unter anderem mit
ausgewählten und sorgfältig zusammengestellten Produkten), um die Bedürfnisse unserer Kundschaft noch besser abzudecken.
Danke für deine Ausführungen Jacques. Auf die nächsten 25 Jahre Manroof!
In unserer Bildgalerie findest du querbeet Eindrücke der letzten 25 Jahre Manroof. Viel Spass beim Durchstöbern der Bilder.
Links zum Thema
Meet the Team | Unsere Dienstleistungen | Das macht uns aus